[ juwel im coconino national Forest - edge of the world ]
In staubigen Lichtkegeln brennt die Sonne zwischen den Bäumen durch den dichten Kiefernwald - Licht, Schatten, Licht, Schatten. Die Beine schwingen aus dem Auto und mit einem kleinen Satz lande ich, die Stiefel zuerst, auf dem trockenen Waldboden. Was für eine Fahrt! Die Autotür fällt mit einem kräftigen Schwung krachend ins Schloss und lässt dabei eine Lawine aus feinem Staub aus jeder noch so kleinen Ritze des Pickups rieseln. Über 40 Kilometer Dirtroad, aber nun ist es geschafft. Ungläubig nähere ich mich der Baumreihe hinter der sich gut erkennbar ein gewaltiger Abgrund auftut. Die letzten Schritte, dann verschlägt es mir die Sprache. Vor mir ein Tal voller roter Felsen, grüner Bäume und am Horizont Sedona.
[ nicht von dieser welt ]
Es gibt Orte, die lassen sich schwer mit Worten beschreiben. Orte, von denen du ein Bild siehst und dir denkst: da muss ich hin - komme, was wolle. Der Name klingt vielversprechend: zum Rande der Welt soll es gehen und Flagstaff ist hierfür der perfekte Ausgangspunkt. Über ein Geflecht an Forest Roads geht es tief in den Coconino National Forest an den Rand der Red Rock-Secret Mountain Wilderness Area.
Das circa 180 km² große Schutzgebiet umfasst fast die gesamte nördliche Flanke von Sedona. Wind und Wasser haben hier über die Jahrtausende eine einzigartig schöne Landschaft aus sanften roten Hügeln, zerklüfteten Felsen, Flüssen und dichten Pinienwäldern geschaffen. Während in der Wilderness Area größtenteils jeglicher motorisierter Verkehr verboten ist, bleibt die Anfahrt mit dem Auto aus Flagstaff glücklicherweise möglich. Solltest du jedoch lieber Wandern als Fahren wollen, führt von der AZ-89A der A.B. Young Trail hinauf auf die East Pocket.
[ wilde natur ]
Neben vielen kleineren Tieren nennen auch Hirsche, Javelinas, Kojoten, Kühe, ja sogar Schwarzbären dieses Areal ihre Heimat. Nicht nur hinterm Steuer ist also etwas Umsicht geboten.
Etwa 15 Kilometer Luftlinie erstreckt sich der Steilhang vom Secret Mountain bis zur East Pocket. Der Blick gen Süden, richtung Sedona, ist von überall gleichermaßen beeindruckend, aber dennoch immer ein wenig anders. Ein schönes Plätzchen für einen Sonnenuntergang oder einfach nur ein Picknick mit bester Aussicht ist also schnell gefunden.
[ abseits ]
Auch wenn die Zivilisation (sprich: Sedona) mehr oder weniger in Sichtweite liegt, bist du hier echt weit draußen und ohne nennenswerten Handyempfang. Es empfiehlt sich also, etwas vorbereitet zu sein. Ein paar Gallonen Wasser, etwas Verpflegung und auch warme Kleidung finden im Auto bestimmt noch Platz (oder sind vielleicht eh immer an Bord).
Auch wird das Gebiet im Sommer häufig von Feuern heimgesucht. Es empfiehlt sich also vor Expeditionsbeginn, einen Blick auf die aktiven Feuer Warnungen zu werfen. Und als wäre das noch nicht genug, kann auch ein Blick auf die Wetterkarte durchaus nützlich sein. Der knochentrockene Waldboden wird nämlich schon nach nur wenigen Regentropfen nahezu unpassierbar.
[ weiterlesen & mehr informationen ]
In meinem Buch finden sich eine Reihe von tollen Trails, die du in und um Sedona herum erkunden kannst - kombiniert mit ein paar schönen Bildern und allen notwendigen Informationen (Anfahrt, GPS, etc.). Viel Spaß beim Planen ...
